Glasfaser Internet in Deutschland
Worauf sollte man auf jeden Fall achten?
Mit Glasfaser Leitungen surfen Sie so schnell wie das Licht. Die transparenten Leitungen sorgen dafür, dass in immer mehr Städten und Regionen Highspeed Internet verfügbar ist und wird. Die Geschwindigkeit, mit der die Daten übertragen werden sind deutlich höher, als bei den bisherigen DSL Anschlüssen, die in Deutschland seit vielen Jahren genutzt werden. 1 Gigabit pro Sekunde im Download und im Upload sind für Glasfaser Verbindungen kein Problem. Oft werden derzeit, vor allem für Privatkunden, aber noch geringere Geschwindigkeiten angeboten (z. B. 300 MBit/s im Download, 100 MBit/s im Upload). Schauen wir uns die Entwicklung und den aktuellen Stand der Technik doch ein wenig genauer an.
Inhalt
- Was ist eine Glasfaserleitung?
- Wie weit ist Deutschland beim Ausbau des Glasfaser Netzes?
- Glasfaser Tarife im Vergleich
- Glasfaser Leitungen von der Telekom – Das Giganetz
- Was ist der Unterschied zwischen DSL, VDSL und der Glasfaser Technologie?
- Unterschied zwischen FTTH, FTTB und FTTC
- Alternativen zur Glasfaserverbindung
- Technik für einen Glasfaseranschluss
Was ist eine Glasfaserleitung?
Bei der Glasfaser handelt es sich um eine längere Faser, die aus geschmolzenem Glas hergestellt wird. Hierbei zieht man das flüssige Glas kontrolliert in lange Fäden. Diese übertragen später das DSL Signal, jedoch nicht wie bei der Kupferleitung mit elektrischen Impulsen, sondern per Licht. Das Licht wird am einen Ende der Leitung eingespeist und kommt mit Lichtgeschwindigkeit beim Empfänger an. Zusätzlich ist diese Technik deutlich weniger störanfällig gegenüber äußeren Einflussfaktoren wie Elektromagnetismus beispielsweise. Müssen bei Kupferleitungen Repeater verwendet werden, um das Signal nach einer bestimmten Strecke neu zu verstärken, werden die Daten per Glasfaser ohne Verluste übertragen.
Wie weit ist Deutschland beim Ausbau des Glasfasernetzes?
FTTH (Fiber to the Home) befindet sich derzeit noch in den Kinderschuhen, betrachten wir die Entwicklung in Deutschland. Zwar wird die Technik immer beliebter und preislich attraktiver, doch können wir uns wohl in Deutschland auf eine länger dauernde Verbreitungsphase einstellen. Wichtig ist, dass der Ausbau vorangetrieben wird, denn anderen Länder haben uns in Sachen Internettechnologie per Glasfaser bereits deutlich überholt, wie das FTTH Council Europe mit Statistiken belegt.
Zu Beginn des Glasfaserbooms war die Telekom für viele User der Vorreiter in Sachen High Speed Internet. Inzwischen sind es eher die kleinen Unternehmen, die eine rasche Verbreitung der Glasfaserleitungen vorantreiben. 2016 sind es trotzdem gerade mal 1 Prozent der Haushalte, die bereits über FTTH surfen.
Glasfaser Internet im Vergleich
Die Glasfaser Tarife sind hier zu finden.
Wann wird der Ausbau beim Internet via Glasfaser weitergeführt?
Natürlich findet Ausbau des Glasfasernetzes permanent statt. Wichtig ist hierbei die Geschwindigkeit und die lässt noch sehr zu wünschen übrig. Das benötigte Internetvolumen steigt kontinuierlich an. Es werden immer größere Datenmengen verschickt und zum Konsumieren von multimedialen Inhalten müssen große Bandbreiten verfügbar sein.
Wie bei DSL damals, werden natürlich erst die Gebiete an die Glasfaser angeschlossen, wo die meisten Menschen vorhanden sind, die solche Geschwindigkeiten im Highspeed Internet auch verwenden. Dies dürften dann vor allem die Großstädte in Deutschland sein wie Hamburg, München, Berlin, Frankfurt, Dortmund, Hannover, Leipzig und viele mehr. Teilweise können aber auch die Bewohner von ländlichen Gegenden aufatmen, denn die kleineren FTTH Anbieter sitzen nicht immer in den Ballungszentren, bauen die Struktur des Netzes aber um sich herum auf.
Deutschland im Glasfaser Ausbau leider das Schlusslicht
Sicherlich ist der Ausbau des Glasfaser Netzes mit sehr hohen Kosten verbunden, weshalb die Telekom seinerzeit auch enorm zurückgerudert ist. NetCologne, sowie M-net bieten bereits regional verfügbare Glasfaser Tarife an. Trotzdem ist es noch ein langer Weg, zumal die kleinen Anbieter nicht nur das Glasfasernetz ausbauen, sondern parallel auch noch an besseren Techniken forschen. Ein erster Schritt war beispielsweise die Verbindung der Rechen- und Verteilerzentren mit Glasfasern. Von dort aus ging es dann zwar per Kupferkabel in die Haushalte, doch der Geschwindigkeitszuwachs bei VDSL war deutlich spürbar. Der nächste Schritt wird also sein, die gesamte Strecke der Daten über Glasfaserverbindungen abzudecken. Dies dürfte allerdings noch dauern, denn folgende Fakten sorgen bei vielen Anbietern für Investitionsbremsen:
Glasfaser Tarife von der Telekom – Das Giganetz
Die Telekom spricht schon seit Jahren vom Anschluss der Zukunft, von einem Giganetz. Genau dies ist das Ziel, denn die Entscheider wollen einen massentauglichen Glasfaser Anschluss für die gesamte Bevölkerung realisieren. Hier werden dann Downloadraten von 1000 Megabits pro Sekunde und Uploads mit 200 Megabits pro Sekunde möglich sein.
Schon heute kann man über einen Speedtest auf telekom.de/netz/speedtest oder auf internetanbieter.com feststellen, wie schnell die eigene Leitung tatsächlich ist.
Das gesamte Netz der Telekom wird auf FTTH Technik basieren. Das Glasfaserkabel wird also nicht nur bis zum Verteilerkasten geführt und dann durch einen Kupferdraht zum Kunden geleitet, sondern vom Absender bis zum Endkunden wird alles über die transparente Glasleitung laufen. Für das FTTH Netz der Telekom müssen allerdings genügend Hausbesitzer in einem Ort Interesse bekunden. Erst ab einer gewissen Schwelle wird die Telekom den Ausbau des eigenen Netzes in die Wege leiten. Die Telekom überprüft also, wie viele Immobilien im Einzugsgebiet liegen und wie groß der Anteil der potenziellen Kunden ist.
Aktuell heißt das Glasfaser Angebot der Telekom MagentaZuhause. Unter diesem Namen werden alle DSL, VDSL und Glasfaser FTTH Anschlüsse geführt. Wie auch jetzt schon wird es wie gewohnt unterschiedliche Tarife von der Telekom geben, die sich wahrscheinlich in den folgenden Punkte unterscheiden:
- Downloadgeschwindigkeit
- Uploadgeschwindigkeit
- Zusatzleistungen wie Entertain etc.
Mehr Infos zu den Glasfaser Anbietern
Was ist der Unterschied zwischen DSL, VDSL und der Glasfaser Technologie?
Der größte Unterschied zwischen diesen Technologien ist natürlich die Geschwindigkeit. Um diese zu erzielen, müssen allerdings noch weitere technische Voraussetzungen geschaffen werden, die ebenfalls individuelle Merkmale aufweisen. Die wichtigsten Unterschiede haben wir an dieser Stelle übersichtlich aufbereitet.
DSL: Die Leitung besteht komplett aus Kupfer. Die Vermittlungsstelle sendet das Signal über eine Kupferleitung zum Verteilerkasten. Die gesamte Übertragung erfolgt mit elektrischen Impulsen. Vom Verteilerkasten wird das Signal per Kupferdraht ins Haus geleitet und von dort ein weiteres Mal per Kupferleitung in die jeweilige Wohnung geschleust. Je weiter man von einem Knotenpunkt entfernt ist, desto schwächer wird das Signal. Sind in der Stadt beispielsweise 16.000er Übertragungsraten möglich, können diese im Randgebiete noch bei 6.000 Bit/s und in umliegenden Orten nur noch bei 2000 Bit/s liegen.
VDSL: Dies war die nächste Stufe der Evolution des Highspeed Internet. Hier wurden die Haushalte und Wohnungen zwar immer noch mit Kupferkabeln versorgt, die Zuleitung von der Vermittlungsstelle erfolgte jedoch per Glasfaser. Dies hatte den Vorteil, dass an der Peripherie vor Ort beim Kunden nichts verändert werden musste und trotzdem eine deutlich höhere Geschwindigkeit möglich war.
Glasfaser Internet: Hierbei handelt es sich derzeit um die Speerspitze der Internettechnik. Das gesamte Netz wird über Glasfaserkabel abgedeckt. Von der Vermittlungsstelle, über die Verteilerkästen bis hin zum Haushalt selbst werden alle Daten unterbrechungs- und störungsfrei übertragen. Hierfür sind natürlich gewisse Maßnahmen und Hardwareanforderungen nötig, auf die wir allerdings im nächsten Punkt genauer eingehen.
Der Münchner Anbieter M-net erklärt es in diesem Video ganz anschaulich:
Worin besteht der Unterschied zwischen FTTH, FTTB und FTTC?
FTTH: Diese Abkürzung steht für Fiber to the Home. Das Glasfaserkabel wird dabei bis in den Haushalt gelegt und kann dort zum Surfen benutzt werden.
FTTB: Diese Abkürzung steht für Fiber to the Basement. Hier gibt es zwar einen Glasfaser Anschluss, doch wurde dieser lediglich bis zum Haus gelegt. Von dort aus muss dann noch eine Verbindung zu einzelnen Wohnungen bzw. Etagen geschaffen werden.
FTTC: Diese Abkürzung steht für Fiber to the Curb. Das bedeutet übersetzt soviel wie Glasfaserleitung bis zum Bürgersteig. Hier liegen also Glasfaserleitungen in der Erde, wurden aber nur bis zum Bürgersteig geführt. Häuser und letztendlich Wohnungen müssen noch angeschlossen werden.
Welche Alternative zur Glasfaserverbindung besteht derzeit?
Wer beim Surfen noch schneller sein möchte, sollte den Standard DOCSIS 3.1 der Kabelanbieter im Auge behalten. Mit diesem neuen Standard sollen Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde im Download und 1 Gigabit pro Sekunde im Upload möglich sein.
Einzelne Feldtests sind im Juni 2016 von Unitymedia bereits durchgeführt worden. Seit 2017 soll die entsprechende Hardware von Vodafone (ehemals Unitymedia) und auch der DOCSIS 3.1 Übertragungsstandard bereit für den Endkunden sein.
Welche Technik wird zu Hause für einen Glasfaseranschluss benötigt?
Unterschiedliche Übertragungswege wie DSL, VDSL und Glasfaser benötigen selbstverständlich unterschiedliche Hardware, um funktionieren zu können. Da beim Internet via Glasfaser die Daten nicht per elektrischem Impuls übertragen werden, sondern per Lichtwellen, muss ein Glasfasermoden vorhanden sein. Dieses wandelt die Lichtsignale wieder in verwertbare Daten um die dann über ein ganz normales LAN Kabel an den Router gesendet werden.
Wichtig ist, dass der Router in der Lage ist, die hohen Datenraten auch zu übertragen. Alternativ lässt sich auch eine Bridge vorschalten, die das gesamte Glasfaser Signal im Haus beispielsweise schon im Keller umwandelt und dann entsprechend in die einzelnen Räume und Wohnungen verteilt.
Tipp der Redaktion: Die beste Hardware nützt nicht viel, wenn der PC nicht in der Lage ist, die eintreffende Datengeschwindigkeit zu nutzen. Netzwerkkarten bzw. WLAN Module sollten daher auf jeden Fall überprüft und bei Bedarf ausgetauscht werden. Als Faustregel sollte der Computer nicht älter als 5 Jahre sein, um bei der Geschwindigkeit des Glasfaser Internets mithalten zu können.