Kabelfernsehen - Infos, Kosten, Vor- und Nachteile
Inhalt
- Was ist Kabelfernsehen?
- Neu 2024: Das Nebenkostenprivileg entfällt
- Die Kosten für Kabelfernsehen im Überblick
- Die Enstehung
- Was braucht man zum Empfang?
- Die verschiedenen Kabelanbieter und ihre Besonderheiten
- Welche Kabelreceiver gibt es?
- Die richtige Kabelverbindung
- Was unterscheidet Kabelfernsehen von Satellitenempfang und terrestrischem TV?
- Die Vor- und Nachteile des Kabelfernsehens
- Was ist CI+?
- Neue Alternativen: IPTV und Streamingdienste
- Fazit
Was ist Kabelfernsehen?
Kabelfernsehen ist eine Technik der Datenübertragung und bringt Radio- und Fernsehprogramme zu den Zuschauern und Radiohörern nach Hause. Dank neuster Technik bieten Kabelnetzbetreiber mittlerweile auch schnelles Internet und Telefon an. Die Signale werden über sogenannte Koaxialkabel übertragen – das sind Breitbandkabel aus Glasfaser oder Kupfer, die Deutschland fast flächendeckend überziehen.
Kabelfernsehen wird von Kabelnetzbetreibern kostenpflichtig angeboten und ist in vielen Mietwohnungen bereits in den Nebenkosten enthalten, aber auch Hausbesitzer können vom Kabelfernsehen profitieren. Voraussetzung für den Empfang von Fernsehsendungen, Radio und schnellem Internet über Kabel ist, dass das entsprechende Gebiet an das Kabelnetz angeschlossen ist.
Im Sommer 2024 fällt das sogenannte Nebenkostenprivileg weg. Damit können die Vermieter die Kosten für das Kabelfernsehen nicht mehr auf die Nebenkosten umlegen und die Kabelkunden können sich den Anbieter selbst aussuchen.
Neu 2024: Das Nebenkostenprivileg entfällt
Ab Juli 2024 entfällt das sogenannte Nebenkostenprivileg für tausende von Mietern. Mit diesem Nebenkostenprivileg konnten die Kosten für das Kabelfernsehen vom Vermieter auf die Nebenkosten umgelegt werden. Der Vorteil davon war, dass durch Rahmenverträge die Kosten etwas günstiger waren, als wenn jeder Mieter sein Kabelfernsehen separat gebucht hätte. Der offensichtliche Nachteil davon ist natürlich, dass man an einen bestimmten Anbieter gebunden ist, und man die Kosten dafür auch unabhängig davon zahlen muss, ob man überhaupt Kabelfernsehen nutzen möchte (Hinweis: Diese Kosten haben nichts mit dem Rundfunkbeitrag für die öffentlich-rechtlichen Sender zu tun).
Neben den „klassischen“ Anbietern für Kabel-TV haben inzwischen auch zahlreiche Internetanbieter Zusatzoptionen für TV mit im Portfolio. Damit hat man oft sogar mehr Möglichkeiten, als mit dem herkömmlichen Fernsehen:
- Möglichkeit zur Aufzeichnung von Sendungen
- Zeitversetztes Fernsehen möglich
- Streamingdienste z. T. inklusive (z. B. Netflix, Disney+, etc.)
Für das Magenta TV Angebot der Telekom ist ein Internetanschluss von der Telekom keine Voraussetzung. In Kombination mit einem DSL-Anschluss lässt sich aber dennoch zusätzlich etwas Geld sparen.
Kabelfernsehen – Die Kosten im Überblick
In der folgenden Übersicht listen wir die aktuellen Pakete für reines Kabelfernsehen bei den größten Anbietern in Deutschland auf. Die Kabelfernsehen Kosten sind manchmal bereits in der Miete mit inkludiert. Allerdings gilt das oft nur für die Grundversorgung. Zusätzliche Programmpakete muss man gegen Aufpreis separat erwerben. Auf der Seite über Vodafone Kabelfernsehen gibt es mehr Infos dazu.
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Die Enstehung
Das Kabelnetz wurde in den 80er Jahren von der Telekom – damals noch Deutsche Bundespost – gebaut und war ausschließlich darauf ausgelegt, analoge Signale in die Wohnzimmer zu übertragen. Die Telekom blieb bis 1997 alleiniger Anbieter und bekam nach der Öffnung des Marktes schließlich Konkurrenz durch weitere Mitbewerber. Das hat die technische Weiterentwicklung zusätzlich vorangetrieben. Mittlerweile wird das Kabelfernsehen zum größten Teil digital übertragen. Bis zum Jahr 2020 soll das analoge Signal vollständig abgeschaltet werden.
An Internetverbindungen über den Kabelanschluss hat in den 80er Jahren niemand gedacht. Damit der Kabelanschluss internetfähig ist, muss er jedoch rückkanalfähig sein, das heißt, die Daten müssen in beide Richtungen fließen können. In den 90er Jahren hat vor allem Vodafone deshalb große Summen investiert, um das Kabelnetz auf den neuesten Stand zu bringen und so schnelles Internet zu ermöglichen. Mit hochmodernen Glasfaserkabeln können Kabelkunden heute digitales Fernsehen und Internet in hoher Qualität genießen. Sie profitieren außerdem von Zusatzangeboten wie Video on Demand und zeitversetztem Fernsehen.
Es hat sich also viel getan, seit die Technik des Kabelfernsehens zum ersten Mal angewandt wurde. Das passierte tatsächlich schon in den 30er Jahren in Berlin und Hamburg. Damals wurden Fernsehsendungen über Koaxialkabel in die sogenannten Fernsehstuben übertragen. Diese Technik nannte sich Fernseh-Drahtfunk und bot den großen Vorteil, dass es nicht wie beim Antennenempfang zu Problemen durch Störsignale aus dem U-Bahnnetz kam. Mit heutigem Kabelfernsehen hatte diese Technik, aufgrund der regionalen Begrenzung, wenig gemeinsam.
In den 60er Jahren versorgte ein Vorläufer des heutigen Kabelfernsehens bereits einzelne große Miethäuser und Wohnanlagen mit lokalen Radio-und Fernsehsendern. Weitere Versuche in ausgewählten Gebieten startete die Telekom im Jahr 1972. Ein flächendeckendes Kabelnetz entstand jedoch erst in den 80er Jahren.
Das Kabelnetz wurde damals jedoch nicht vollständig geplant und komplett aufgebaut, sondern in Teilflächen. Deshalb gibt ist das Netz in vier sogenannte Netzebenen unterteilt: Netzebene 1 und 2 transportieren das Signal von den Sendern zu sogenannten regionalen Verteilernetzen. Von dort schickt die Netzebene 3 das Signal vor die Haustür des Kunden. Netzebene 4 umfasst schließlich die Strecke von der Straße bis zur Verteilerdose. So kann es sein, dass das Kabelnetz in der Straße einem anderen Betreiber gehört, als das Kabel im Haus. Für Endkunden spielt dies jedoch keine Rolle, sie werden in jedem Fall mit Kabelfernsehen versorgt, wenn sie an das Netz angeschlossen sind.
Was braucht man zum Empfang?
Kabelfernsehen – der Name sagt es schon – kommt mit Hilfe eines Kabels in die Wohnzimmer der Endkunden. Vom Kabelnetzbetreiber wird ein Koaxialkabel in die Wohnung gelegt. Im Wohnzimmer des Kunden installiert der Kundendienst eine Verteilerdose, an die der Kunde seine Empfangsgeräte anschließt. In vielen Mietwohnungen ist das Kabelfernsehen in den Nebenkosten enthalten und die Verteilerdosen schon vorinstalliert.
Analoges Kabelfernsehen erfordert keine weiteren technischen Vorraussetzungen. Der Fernseher wird einfach per Kabel mit der Verteilerdose verbunden und schon kann ferngesehen werden. Da die analoge Technik aber bald abgeschafft wird, sollten Kunden sich um digitale Empfangsmöglichkeiten kümmern. Die ursprüngliche Verteilerdose hatte zwei Anschlüsse für Fernseh- und Radioempfang. Modernen Verteilerdosen haben mittlerweile drei Anschlussmöglichkeiten: Zusätzlich zum Kabelfernsehen und den Radioprogramme gibt es heute einen eigenen Anschluss für Internet und Telefon.
Um digitales Kabelfernsehen nutzen zu können, braucht der Kunde ein Empfangsgerät, das die übertragenen Signale empfangen und in ein Fernsehbild umwandeln kann. Die heute übliche Norm heißt DVB-C. Die Abkürzung steht für Digital Video Broadcasting Cable und bedeutet soviel wie digitale Videoübertragung über Kabel. Viele moderne Fernseher haben bereits einen eingebauten DVB-C-Tuner, der den Empfang von Kabelprogrammen ermöglicht. Dazu wird einfach der Fernseher mit der Verteilerbuchse verbunden.
Die verschiedenen Kabelanbieter und ihre Besonderheiten
In Deutschland gibt es verschiedene Kabelanbieter, die sich den Markt je nach nach Bundesland und Wohnort aufgeteilt haben. Vodafone Kabel – ehemals Kabel Deutschland – ist der größte Anbieter und versorgt mittlerweile Haushalte in 13 Bundesländern mit Kabelfernsehen, Internet und Telefonanschlüssen.
PYUR – ehemals Tele Columbus – ist aus einem ein Zusammenschluss regionaler Kabelanbieter hervorgegangen und bietet unter anderem Kunden in Teilen von Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Baden-Württemberg Kabelanschluss und Internetverbindungen an.
Hinzu kommen eine Vielzahl kleinerer Anbieter, die sich in der Regel auf regional sehr begrenzte Gebiete beschränken, wie zum Beispiel NetCologne in Köln.
Je nach Wohnort, kann es möglich sein, dass theoretisch zwar mehrere Kabelanbieter zur Verfügung stehen, der Kunde jedoch trotzdem keine Wahlmöglichkeit hat. Wohnungsbaugesellschaften und Vermieter haben oft Verträge mit einem Anbieter abgeschlossen. Die tatsächliche Verfügbarkeit hängt demnach nicht nur vom Wohnort, sondern auch von der genauen Adresse ab.
Vodafone bietet seine Kunden aktuell 119 TV-Sender an, wovon 65 in HD ausgestrahlt werden. Davon sind aktuell 87 Sender frei empfangbar. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 500Mbit/s ist Vodafone zur Zeit Spitzenreiter, was die Internetverbindung über Kabel angeht.
PYUR hat 190 Free-TV-Sender im Angebot, wovon 54 in HD gesendet werden. Bei PYUR können Kunden mit einer Geschwindigkeit von bis zu 400 Mbit/s im Internet surfen.
Welche Kabelreceiver gibt es?
Kunden können zwischen einer Vielzahl von Receivern in unterschiedlichen Preisklassen wählen. Wer den Receiver nicht selbst kaufen möchte, kann Kabelreceiver und CI-Module auch beim Kabelnetzbetreiber mieten. Je nach gewähltem Programmpaket sind die Geräte im monatlichen Preis schon inbegriffen. Mit einem Kabelreceiver hat der Kunde zudem den Vorteil, auch hochauflösendes HDTV zu empfangen.
Moderne Kabel HD Receiver sind für digitales Fernsehen ausgelegt und empfangen auf Wunsch Programme in HD. Mit einer zusätzlichen Smart Card ist der Empfang von kostenpflichtigen Zusatzangeboten wie Pay-TV möglich.
Noch mehr Komfort bietet ein HD Festplattenreceiver. Genau wie ein einfacher Receiver wandelt er die Signale um und ermöglicht den Empfang von HD-Kanälen. Er besitzt zusätzlich eine integrierte Festplatte. Aufgenommene Sendungen werden dort gespeichert und stehen so jederzeit zur Verfügung. Auch zeitversetztes Fernsehen ist mit solchen modernen HD-Rekordern möglich. Laufende Sendungen lassen sich an jeder beliebigen Stelle anhalten und später weitergeschaut werden – diese sogenannte Time-Shift-Funktion ermöglicht es außerdem, Sendungen vor- und zurück zu spulen
Die richtige Kabelverbindung
Um Fernseher und Receiver mit der Verteilerbuchse zu verbinden, benötigt der Kunde ein Kabel. Der Handel hält Kabel speziell für diesen Zweck bereit. Wichtig ist, dass die passenden Stecker am Kabel angebracht sind.
Das richtige Kabel ist koaxial aufgebaut, das heißt, es hat einen Innenleiter und eine Außenleiter.
Für den Empfang von Kabelprogrammen reicht es aus, wenn das Kabel Störungen bis 85dB dämpft. Auf einer Strecke von 100 Metern dämpfen diese Kabel das hereinkommende Signal um etwa 50dB. Diese Werte reichen für den Empfang von Kabelfernsehen aus und erlauben ein Signal in hervorragender Qualität. Der Wellenwiderstand beträgt 75 Ohm. Er ist stets so hoch wie der Eingangswiderstand der angeschlossenen Geräte. So werden Bildstörungen vermieden.
Im Vergleich benötigen Satellitenreciever bessere Dämpfungen. Satellitenkabel lassen sich deshalb problemlos für den Empfang von Kabelfernsehen umrüsten – dazu ist lediglich ein passender Stecker nötig. Umgekehrt ist dies jedoch nicht möglich.
Was unterscheidet Kabelfernsehen von Satellitenempfang und terrestrischem TV?
Um Kabelfernsehen empfangen zu können, ist unbedingt ein Kabelanschluss in der Straße erforderlich. Satellitenempfang und terrestrisches Fernsehen sind hingegen an jedem beliebigen Ort möglich. Hausbesitzer in Gebieten mit Kabelanschluss haben die freie Wahl, ob sie auf Satellit, terrestrisches Fernsehen oder Kabelfernsehen setzen.
Anders als beim Kabelfernsehen benötigt man für den Satellitenempfang keinen Vertrag mit einem speziellen Anbieter. Mit der Anschaffung einer Schüssel und eines Receivers ist es in der Regel getan und frei verfügbare Sender stehen kostenlos zur Verfügung. Kunden, die Wert auf hochauflösende Fernsehbilder legen, müssen jedoch auch bei Satellitenempfang eine monatliche Gebühr für den Empfang privater Programme in HD bezahlen.
Auch Pay TV ist über Satellit möglich – hierfür ist ebenfalls eine Dekoderbox mit kostenpflichtiger Karte notwendig. Die Programmauswahl ist bei Satellitenfernsehen meist höher als bei Kabelfernsehen, da auch eine große Zahl an internationalen Sendern zur Verfügung steht. Die öffentlich-rechtlichen Sender senden auch über Satellit bereits in HD. Die Qualität von Satellitenempfang und digitalem Kabelfernsehen ist vergleichbar hoch. Lediglich analoges Kabelfernsehen fällt qualitativ im Vergleich etwas ab.
DVB-T, das sogenannte terrestrische Fernsehen ist mit Hilfe einer Antenne und eines passenden Empfangsgerätes überall empfangbar – auch auf Campingplätzen oder im Wald. Es wird deshalb zutreffend auch Überall-Fernsehen genannt. Das ist der große Vorteil dieser Technik. Eine Zimmerantenne reicht aus, um Sendungen in ansprechender Qualität anzuschauen. Die analoge Variante dieser Technik war bis vor einiger Zeit kostenlos nutzbar.
Mittlerweile ist der Standard DVB-T2 und die Programme sind nur noch digital empfangbar. Während öffentlich-rechtliche Sender nach wie vor kostenlos verfügbar sind, muss der Kunde für den Empfang der meisten privaten Sender eine monatliche Gebühr bezahlen. DVB-T ist eine gute Alternative für den Campingurlaub oder um ein Fußballspiel am Baggersee zu schauen. Wer sich auf einige wenige Sender beschränkt, kann diese Technik nach wie vor ohne monatliche Kosten nutzen.
Die Vor- und Nachteile des Kabelfernsehens
Ein Nachteil des Kabelfernsehens ist die monatliche Gebühr, die für den Endkunden anfällt. Wer als Mieter in einem Gebiet mit Kabelnetz wohnt, hat ohnehin keine Wahl, wenn er eine große Programmvielfalt haben möchte. Kabelkunden haben allerdings die Möglichkeit, neueste Technik wie Receiver und Festplattenrekorder vom Kabelanbieter zu mieten und sind so immer auf dem neuesten Stand.
Ein weiterer Vorteil ist die Wartungssicherheit. Der Anbieter ist für ein störungsfreies Angebot verantwortlich. Der Kunde muss nicht selbst Hand anlegen oder teure Reparaturen bezahlen. Digitales Kabelfernsehen bietet zudem eine große Auswahl an Fernseh- und Radioprogrammen. Fast zweihundert Fernsehsender stehen dem Zuschauer je nach Anbieter zur Verfügung. Viele Spartenprogramme lassen sich, je nach Interesse, vom Kunden dazu buchen. Die Kabelanbieter haben für fast jeden Geschmack das passende Angebot.
Digitales Kabelfernsehen kommt in hervorragender Bildqualität beim Zuschauer an. Über moderne Verteilerdosen ist mittlerweile auch schnelles Internet und Telefon möglich. Viele Festnetzbetreiber, wie zum Beispiel die Telekom, bieten Internet noch verbreitet über langsame Kupferkabel an. Kabelanbieter können aufgrund des modernen Glasfasernetzes schnellere Verbindungen zur Verfügung stellen.
Die Kabelbetreiber bieten mittlerweile auch günstige Komplettpakete zusammen mit schnellem Internet an. Durch technische Neuerungen profitieren Kabelkunden oft als erste von neuen Trends. Kabelnetzbetreiber bieten ihren Kunden maßgeschneiderte Programme mit Zusatzoptionen wie zum Beispiel Video on Demand an.
Was ist CI+?
CI+ (Common Interface +) ist eine technische Neuerung, die ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Das CI+-Modul ist eine Erweiterung des seit Anfang 2000 verbreiteten CI-Moduls und dient in erster Linie dazu verschlüsselte Sender und sogenanntes Bezahlfernsehen in Fernsehbilder umzuwandeln. Der Kunde kauft hierzu ein Paket mit einer monatlichen Zusatzgebühr und bekommt ein Modul in Größe einer Scheckkarte und eine Smart Card, die er in das Ci+-Modul einschiebt. Moderne Fernseher haben Slots, die mit dem CI-Modul kompatibel sein. Ist das nicht der Fall, muss ein Receiver dazwischen geschaltet werden.
Im Gegensatz zum CI-Modul ist das CI+-Modul mit einigen Neuerungen ausgestattet, die es den Fernsehsender erlauben, zum Beispiel Aufnahmen bestimmter Sendungen zu verhindern. Es ist auch möglich, bei zeitversetztem Fernsehen oder Aufnahmen, das Vorspulen von Werbeblöcken zu unterbinden. Das CI+-Modul gibt Sendern und Rechteinhabern somit die Möglichkeit Inhalte besser zu kontrollieren. Ein direkter Nutzen für den Endkunden, der über die Funktionen des CI-Moduls hinausgeht, ist aktuell nicht gegeben. Es ist jedoch denkbar, dass diese Technik in Zukunft weitere Interaktionen zwischen Zuschauer und Sender ermöglicht.
Neue Alternativen: IPTV und Streamingdienste
Eine Alternative zu herkömmlichen Empfangsarten von Fernsehsendern ist das sogenannte IPTV: Bei IPTV wird das Fernsehsignal ausschließlich über das Internet übertragen, weshalb eine hohe Bandbreite für diese Technik Grundvoraussetzung ist. Denn nur mit einer stabilen Internetverbindung ist das Fernsehbild ruckelfrei. Das Angebot ist deshalb hauptsächlich in größeren Städten verfügbar.
Die bekanntesten Anbieter sind die Telekom und Vodafone. Bei beiden Anbietern kann IPTV auch unabhängig von einem Breitband-Internetanschluss gebucht werden. Um das Fernsehsignal empfangen zu können, braucht der Kunde einen passenden Receiver, der vom Anbieter zur Verfügung gestellt wird. Neben den frei empfangbaren Programmen, können Kunden zusätzlich gegen Aufpreis Pay-TV Sender dazu buchen. Für Kunden, die ihr Internet über einen Kabelanschluss beziehen, ist diese Art des Fernsehempfangs keine Alternative.
Die Kosten für einen Internetanschluss inklusive Fernsehoption ist in der Regel teurer als Kabelfernsehen. Je nach Bandbreite und Stabilität der Internetverbindung kann es zudem zu Störungen kommen.
Streaming-Dienste wie z. B. Netflix oder Disney+ sind eine Alternative für alle, die über einen guten Internetzugang verfügen und stehen daher auch Kabelkunden zur Verfügung. Dieses Angebot kann entweder anstelle des Fernsehempfangs über Kabel oder zusätzlich für unterwegs genutzt werden. Denn Fernsehen ist bei Streamingdiensten nicht nur auf das TV-Gerät beschränkt. Sendungen können über Computer, Laptops, Handys und Tablets nahezu überall angeschaut werden.
Neben kostenpflichtigen Angeboten, wie Netflix oder AmazonPrime, gibt es Streamingdienste wie wie Zattoo oder Waipu.tv. Diese bieten die Möglichkeit, über das Internet eine Reihe von Fernsehsendern kostenlos zu empfangen. Für den Empfang der gesamten Senderliste werden aber auch hier Gebühren fällig. Manche Anbieter bieten zudem einen integrierten Zugang zu den Mediatheken der Fernsehsender an. Die Mediatheken stehen jedem Internetnutzer ohnehin zur Verfügung. Die öffentlich-rechtlichen Sender wie ARD und ZDF bieten ihre Dienste kostenlos an, während für die Nutzung privater Mediatheken meist eine Gebühr verlangt wird.
Fazit
Kabelfernsehen ist in vielen Mietwohnungen bereits vorinstalliert. Zusätzlich zu den allgemeinen Rundfunkgebühren zahlen Kunden eine Gebühr für die Nutzung. Das Netz wird bis 2020 komplett auf digitalen Empfang umgestellt. Kunden brauchen deshalb zusätzliche Technik wie HD-Reciever oder moderne Fernseher. Die Bildqualität des digitalen Kabelfernsehens ist hervorragend und Kunden profitieren von zahlreichen Zusatzangeboten. Neben Fernseh- und Radioempfang ist mittlerweile auch schnelles Internet und Telefonie über moderne Glasfasernetze möglich. Pay-TV und Spartenprogramme für jeden Geschmack runden das Angebot ab.