Letzte Meile
Der Begriff der letzten Meile findet nicht nur im Zusammenhang mit den Telekommunikationsnetzen Anwendung, sondern beispielsweise auch bei den Strom- und Gasversorgern.
Die letzte Meile bezeichnet dabei den letzten Abschnitt einer Leitung, die zum Anschluss des jeweiligen Hauses beziehungsweise Teilnehmers führt. Als Teil des Telefonnetzes wird sie auch als Teilnehmeranschlussleitung (TAL) bezeichnet.
Da das Telefon-Netz der Deutschen Telekom flächendeckend ausgebaut ist, versorgt diese nahezu jeden Haushalt mit einem Telefonanschluss. Um den Wettbewerbern der Telekom ebenfalls den Marktzugang zu ermöglichen, wird die Telekom durch die Anwendung des Telekommunikationsgesetzes gezwungen, diesen zumindest den Zugang zur letzten Meile zu gewähren, um dadurch deren eigene, überwiegend DSL-Produkte anbieten zu können.
Selbst dort, wo zwischenzeitlich Konkurrenten der Telekom eigene Netze errichtet haben, reichen diese in der Regel nicht bis in die Wohnung der einzelnen Kunden.
So schließt hier, wie auch in anderen Fällen der jeweilige Provider einen Mietvertrag für die letzte Meile ab, durch dessen Erfüllung die Telekom eine Miete für die Nutzung der TAL erhält.
Auf Druck der EU-Kommission soll verstärkt ein sogenanntes Linesharing eingeführt werden, bei dem es durch eine Teilung der letzten Meile für den Telefonanschluss und für den Breitband-Zugang auch zu einer Kostenteilung kommen muss. Weitere Varianten der Nutzung und Vermarktung der letzten Meile sind die, bei der der Provider als Reseller auftritt, also die Telekom-DSL-Anschlüsse zusammen mit den eigenen DSL-Tarifen vermarktet und die des Bitstromdatenzugangs, bei dem die DSL-Anschlüsse der Anbieter von den Telekom-DSL-Werten abweichen können.