DSL, Kabel und Glasfaser: die Unterschiede
Mit dem zunehmenden Bedarf an schnellem und zuverlässigem Internet wird die Wahl des richtigen Anbieters und der entsprechenden Technologie immer wichtiger. Die drei am häufigsten verwendeten Technologien sind DSL, Kabel und Glasfaser. Im Folgenden lesen Sie, was hinter den Begriffen DSL, Kabel und Glasfaser steckt, wo die Unterschiede liegen und welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Technologien bieten.
DSL im Überblick
DSL (Digital Subscriber Line) ist eine Technologie, die über die bestehenden Kupfer-Telefonleitungen Daten überträgt. DSL-Anschlüsse gibt es seit den frühen 2000er Jahren. Sie sind deswegen zurzeit die am weitesten verbreitete Internet-Technologie in Deutschland und bieten eine gute Abdeckung, insbesondere in ländlichen Gebieten. Die große Verfügbarkeit von deutschlandweit circa 95 % ist ein großer Vorteil von DSL – die meisten Haushalte und Unternehmen in Deutschland haben die Möglichkeit, DSL zu nutzen. DSL bietet je nach Anbieter Download-Geschwindigkeiten von bis zu 250 Mbit/s und Upload-Geschwindigkeiten von bis zu 40 Mbit/s. Die tatsächliche Geschwindigkeit, die zu Hause ankommt, kann aber durch die Entfernung vom Verteiler und die Qualität der Kupferleitungen beeinflusst werden.
Kabel-Internet im Überblick
Das Kabel-Internet nutzt das bestehende Kabel-TV-Netzwerk, um Daten zu übertragen. Ein Internetanschluss über Kabel ermöglicht Geschwindigkeiten von bis zu 1.000 Mbit/s im Download und bis zu 240 Mbit/s im Upload. Allerdings ist die Abdeckung des Internets über Kabel nur in Städten gut.
Die Verfügbarkeit in ländlichen Gebieten ist dagegen begrenzt, sodass hauptsächlich Städte von dieser Technologie profitieren können. Die Tarife für Kabel-Internet sind vergleichsweise günstig, aber eben nicht flächendeckend verfügbar.
Glasfaser im Überblick
Glasfaser ist die neueste der drei hier verglichenen Technologien für die Übertragung von Daten. Hier werden Glasfaserkabel genutzt, die Signale in Form von Licht übertragen, um Daten zu übertragen. Glasfaserkabel bieten daher sehr schnelle und stabile Internet-Geschwindigkeiten mit geringer Latenz.
Glasfaser bietet eine zuverlässige und sichere Verbindung mit Geschwindigkeiten von aktuell 1.000 Mbit/s bzw. 1 Gbit/s sowohl im Download als auch im Upload. Allerdings ist die Verfügbarkeit von Glasfaser in Deutschland noch sehr begrenzt – lediglich 6,3 % aller Breitband-Anschlüsse verfügen über Glasfaser.
Bei Glasfaser-Internetverbindungen gibt es noch einen Unterschied zwischen FTTH– und FTTB-Anschlüssen. Was ein FTTH-Anschluss ist, ergibt sich aus den Wörtern hinter der Abkürzung: „Fiber To The Home“. Bei einem FTTH-Anschluss verläuft die Glasfaserleitung also bis ins eigene Zuhause. Mit dieser Technologie sind höchste Datenübertragungsraten möglich, da an keiner Stelle einer Übertragung über Kupfer- oder Koaxialkabel notwendig ist.
FTTB dagegen steht für „Fiber To The Building“. Bei einem FTTB-Anschluss endet die Glasfaserleitung am Anschluss des Gebäudes. Das bedeutet, dass die Datenübertragung von der Verbindungsstelle bis zum Gebäude über Glaser läuft. Im Inneren des Gebäudes wird das Signal dann aber per Kupferkabel in die einzelnen Haushalte weitergeleitet. Das bedeutet oft einen Verlust an Bandbreite – vor allem, wenn in einem Mehrfamilienhaus mehrere Bewohner das Internet gleichzeitig nutzen.
Entsprechend ist ein FTTH-Anschluss bis in die eigene Wohnung die Premium-Variante der Internetanschlüsse. Da die Verfügbarkeit bisher aber noch recht gering und der Ausbau mit hohen Kosten verbunden ist, sind Internet-Tarife mit Glasfaseranschluss zurzeit noch relativ teuer.
DSL, Kabel und Glasfaser: Vorteile im Vergleich
DSL-Anschlüsse haben den großen Vorteil, dass ein Internetzugang in Deutschland nahezu flächendeckend verfügbar ist. So können DSL-Anschlüsse auch in ländlichen Gegenden verwendet werden. Eine flächendeckende Verfügbarkeit gibt es bei Kabel-Internet und Glasfaseranschlüssen dagegen bisher nicht. Beim Kabel-Internet profitieren Sie wahrscheinlich am meisten vom guten Preis-Leistungs-Verhältnis: Sofern Sie in einer Gegend mit guter Netzabdeckung Kabel-Internet beziehen möchten, können Sie von hoher Internetgeschwindigkeit zu günstigen Preisen profitieren. Ein Glasfaseranschluss – und vor allem ein FFTH-Anschluss – hat den Vorteil von besonders schnellem und sehr stabilem Internet. Zudem nutzen Sie Ihre Internetverbindung mit einem FFTH-Anschluss ungeteilt, sodass die Bandbreite nicht verringert wird, wenn mehrere Haushalte gleichzeitig im Internet surfen.
Vorteil DSL:
Flächendeckendes Breitband-Netz verfügbar
Vorteil Kabel-Internet:
Je nach Region schnelles Internet zum günstigen Tarif
Vorteil Glasfaser:
Besonders schnelles Internet mit hoher Verbindungsstabilität
DSL, Kabel und Glasfaser: Nachteile im Vergleich
Der größte Nachteil am DSL-Internet ist vermutlich die begrenzte Geschwindigkeit von bis 250 Mbit/s im Download. Zudem können sich die Preise von Anbieter zu Anbieter stark unterscheiden und auch teurer sein als Tarife für Kabel-Internet – das kann vor allem dann ärgerlich sein, wenn man in Regionen ohne ausreichende Kabel-Netzabdeckung lebt und quasi zu einem teureren Tarif gezwungen ist. Die Nachteile von Kabel- und Glasfaseranschlüssen liegen derzeit vor allem in der eingeschränkten Verfügbarkeit.
Nachteil DSL:
begrenzte Geschwindigkeiten bis 250 Mbit/s im Download
Nachteil Kabel-Internet:
Verfügbarkeit eingeschränkt
Nachteil Glasfaser:
Verfügbarkeit eingeschränkt
Wann eignet sich ein DSL-Anschluss?
Der DSL-Anschluss eignet sich für private Haushalte mit einer durchschnittlichen Internet-Nutzung – zum Beispiel für das Surfen im Internet, das Streamen von Filmen und Musik oder für das Arbeiten im Homeoffice und den Zugriff auf Firmenressourcen.
DSL-Anschlüsse bieten sich vor allem an, wenn Sie in Gebieten wohnen, in denen kein schnelleres Internet beispielsweise über Kabel oder Glasfaser verfügbar ist. Es gilt jedoch zu beachten, dass die Internet-Geschwindigkeit eines DSL-Anschlusses unter anderem von der Entfernung zum nächsten Verteiler und der Qualität der Leitungen abhängt und die Internet-Stabilität schwanken kann.
Wann eignet sich ein Kabel-Anschluss?
Ein Internetanschluss über Kabel bietet schnelles Internet und ist wenig störanfällig. Ein Kabel-Anschluss ist ideal für Homeoffice-Tätigkeiten und Personen, die viel im Internet streamen, downloaden oder hochladen, da es im Vergleich zu DSL höhere Geschwindigkeiten bietet. Dazu ist Kabel-Internet auch besonders für Familien oder kleine Unternehmen geeignet: Es unterstützt mehrere Geräte gleichzeitig und ermöglicht eine hohe Bandbreite, die für die meisten Anforderungen ausreicht.
Wichtig zu beachten beim Kabel-Internet ist, dass es nur in bestimmten Regionen verfügbar ist und dass es abhängig von Ihrem Standort möglicherweise Einschränkungen bei der Verfügbarkeit oder den Geschwindigkeiten gibt. Es empfiehlt sich daher, sich vor dem Abschluss eines Vertrags beim Anbieter über die Verfügbarkeit und die Geschwindigkeiten in der heimischen Region zu informieren.
Wann eignet sich ein Glasfaseranschluss?
Glasfaser-Internet eignet sich besonders für kleine und große Unternehmen, die eine hohe Bandbreite und eine zuverlässige Verbindung benötigen, um ihre Geschäftstätigkeiten auszuführen. Es ist auch eine gute Wahl für Familien, die mehrere Geräte gleichzeitig verwenden, oder für Privathaushalte, die eine schnelle Verbindung für beispielsweise Online-Spiele, Streaming von Filmen und Serien sowie Videokonferenzen benötigen.
Da die Verfügbarkeit von Glasfaseranschlüssen in Deutschland noch weniger flächendeckend ist als bei Kabel-Anschlüssen, kann es sein, dass Glasfaserleitungen in Ihrer Region noch nicht verfügbar sind. Auch hier lohnt es sich, beim Anbieter nach Verfügbarkeiten und Geschwindigkeiten zu fragen.