WLAN schneller machen
Machen Sie Ihr WLAN schneller – mit diesen einfachen Tipps!
Ist die Übertragungsrate via WLAN zu langsam, ist guter Rat oft teuer – aber nicht immer. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihr WLAN schneller machen. Von Softwaretricks über die richtigen Hardwareanschaffungen bis hin zur grundlegenden Positionierung des Routers klären wir alle Fragen. Mit ein bisschen Glück geben Sie keinen einzigen Cent aus und profitieren trotzdem von schnellerem WLAN.
Überprüfung der WLAN-Signalstärke
Testen Sie zunächst, ob der WLAN-Empfang nur in einigen Bereichen des Haushalts oder generell an jedem Ort einfach schlecht ist. Nehmen Sie dazu am besten ein tragbares Gerät (ein Notebook oder ein Tablet ist ideal). Zwei Möglichkeiten bestehen:
- Nähern Sie sich mit dem Gerät an Ihren WLAN-Router an, bemerken Sie eine steigende Signalstärke und auch schnellere Downloads. Direkt neben dem Gerät müssten Sie dann eine hervorragende Geschwindigkeit bei der Datenübertragung feststellen. In diesem Fall ist mit der Position des Routers wahrscheinlich alles in Ordnung. Durch die hohe Distanz in anderen Räumen verlieren Sie jedoch Geschwindigkeit.
- Falls die Empfangsstärke und damit auch die Geschwindigkeit einfach grundsätzlich schlecht sind – egal, ob der Router zwei Räume weiter steht oder direkt neben Ihnen installiert ist -, befinden sich wahrscheinlich Störquellen in der Nähe. Sie sollten sich dann unbedingt um einen anderen Aufstellungsort bemühen.
Möchten Sie Ihr WLAN schneller machen, ist die Beseitigung der genannten Störquellen oberste Priorität. Genauer gesagt handelt es sich beispielsweise um die folgenden Objekte:
- Massive Wände oder auch dünne Wände, die stahlverstärkt sind. Große Ansammlungen aus Metall machen es dem WLAN-Signal erheblich schwerer, zu Ihnen zu gelangen. Die Folge ist ein langsamer Datendurchsatz.
- Radioquellen, Mikrowellen, Bluetoothsignale: Auch diese stören den WLAN-Empfang erheblich. Beispielsweise sollten Sie den WLAN-Router also nicht zwischen anderen technischen Geräten aufstellen. Optisch mag es zwar verlockend erscheinen, das Gerät im Kabelsalat hinter der Hi-Fi-Anlage verschwinden zu lassen. Der Geschwindigkeit helfen Sie damit aber nicht.
In einiger Höhe und möglichst frei hängend oder stehend fühlt sich ein WLAN-Router am wohlsten. Von dort ist die Verteilung der Signale am einfachsten. Reicht Ihnen das Resultat nicht, können Sie noch auf einen anderen Weg Ihr WLAN schneller machen.
Wie modern ist Ihr WLAN Router?
Für eine Internetverbindung sind selbst ältere WLAN-Router noch schnell genug. Beim Transfer von Daten in Ihrem eigenen Netzwerk haben die vergangenen Jahre jedoch erhebliche Fortschritte mitgebracht. Diese sind zusammengefasst in den unterschiedlichen WLAN-Standards, die wie folgt ausfallen:
– WLAN 802.11b mit bis zu 44 Mbit/s.
– WLAN 802.11g mit bis zu 125 Mbit/s.
– WLAN 802.11n mit bis zu 600 Mbit/s.
– WLAN 802.11ac mit bis zu 6.900 Mbit/s.
Letztere Übertragungsrate werden Sie in handelsüblichen WLAN-Routern noch nicht erleben. Alle anderen Daten geben jedoch einen guten Überblick darüber, welche extremen Fortschritte es in den letzten Jahren gegeben hat. Schauen Sie im Handbuch Ihres Geräts nach und Sie werden Auskunft darüber bekommen, welchen Standard Ihr WLAN-Router unterstützt.
Haben Sie möglicherweise ein Modell mit maximal 802.11g in Betrieb und wundern sich über einen langsamen Datentransfer, ist es ganz einfach die Technik selbst, die nicht mitspielt.
Um einen Neukauf kommen Sie dann nicht herum, etwaige Tricks helfen Ihnen garantiert nicht.
WLAN schneller machen durch Softwareeinstellungen
Möglicherweise ist Ihr WLAN-Router auch einfach falsch konfiguriert. Für Sie wären das gute Nachrichten, da sich die folgenden Tipps absolut kostenlos umsetzen lassen:
1. Prüfen Sie zunächst, auf welchem Funkkanal Ihr Router derzeit aktiv ist. Die Standardeinstellung sorgt dafür, dass sich das Gerät selbstständig einen möglichst leeren Funkkanal aussucht. In Wohngebieten mit hoher Mieterdichte gibt es jedoch keine leeren Frequenzen mehr. Die automatische Kanalsuche bringt Ihren WLAN-Router normalerweise auf einen Kanal, der keine Probleme verursachen sollte. Probieren Sie dennoch testweise die manuelle Einstellung aus.
Wechseln Sie, sofern Router und Ihre Endgeräte es unterstützen, auch auf das 5,0-Gigahertz-Band. Dort werden Sie wahrscheinlich gähnende Leere antreffen – ideal für die WLAN-Geschwindigkeit!
2. Möglicherweise erleben Sie eine kleine Geschwindigkeitssteigerung, wenn Sie die Art der Verschlüsselung wechseln. Etwas ältere Geräte arbeiten nach dem WPA2-Standard. Der ist zwar relativ sicher, kann jedoch einen bestimmten WLAN-Standard (802.11n) ein wenig ausbremsen. Wechseln Sie daher, sofern möglich, auf WPA2-AES. Dieser Standard hat keine integrierte Bremse und ist obendrein auch noch sicherer. Alle Geräte in Ihrem Netzwerk müssen diesen Verschlüsselungsstandard jedoch beherrschen.
3. Eine letzte Methode, mit der Sie Ihr WLAN schneller machen können, besteht im Lockern möglicher „Ökobremsen“. Einige moderne Router verfügen über Stromspareinstellungen, die dafür sorgen, dass beispielsweise Ethernet-Ports nur mit 10 % der eigentlichen Geschwindigkeit betrieben werden und das WLAN-Signal ebenfalls in schwächerer Form abgegeben wird. Dies steht Ihren Plänen offensichtlich im Weg. Schauen Sie in das Handbuch Ihres WLAN-Routers und sehen Sie nach, ob es sich bei Ihrem Modell um eines dieser Geräte handelt. Deaktivieren Sie die entsprechende Option, sofern vorhanden. Keine Angst: Den zusätzlichen Stromverbrauch werden Sie am Jahresende nicht auf der Rechnung bemerken.
4. Ein letzter Ratschlag besteht in der Aktualisierung der Firmware. Sie kann unter Umständen fehlerhaft sein und dafür sorgen, dass bestimmte Funktionen falsch ausgeführt werden und möglicherweise auch das WLAN-Signal beeinträchtigt wird. Wahrscheinlich werden Sie damit keinen Erfolg haben, da der WLAN-Datendurchsatz normalerweise ein Hardwareproblem ist (und damit von der Firmware nicht direkt beeinflusst werden kann). In einigen Fällen hilft es jedoch durchaus. Also gilt: Wagen Sie das Firmwareupdate und hoffen Sie, dass sich Ihre Situation dadurch verbessert.
Helfen diese Tricks auch nicht, sollten Sie sich jetzt langsam damit arrangieren, Geld ausgeben zu müssen.
Die günstige Lösung: der WLAN-Repeater
Die Übertragungsgeschwindigkeit ist nicht „einfach so“ langsam, weil der WLAN-Router vielleicht gerade Lust darauf bekommt. Es sind immer technische Gründe und in geschätzten 99 % der Fälle ist die Ursache in einer schwachen Signalstärke zu finden. Im Umkehrschluss lautet die Lösung, die Signalstärke anzuheben – und dies schaffen WLAN-Repeater hervorragend.
Dabei handelt es sich um kleine Geräte, die Sie in eine Steckdose stecken. Sie bekommen vom WLAN-Router das Signal und leiten es dann verstärkt in die Umgebung weiter. Die Kosten für die Geräte schwanken, je nach Modell, zwischen 20 und 80 Euro und auch darüber hinaus ist noch Luft für Luxusmodelle. Achten Sie vor und nach dem Kauf bitte auf die folgenden Punkte:
Platzieren Sie den WLAN-Repeater an einem Ort, wo Ihnen die Übertragungsgeschwindigkeit besonders langsam vorkommt. Es bringt nichts, das Gerät direkt in der Nähe des WLAN-Routers zu installieren.
Kaufen Sie, nach Möglichkeit, einen WLAN-Repeater vom selben Hersteller wie der WLAN-Router. Diese harmonieren in der Regel deutlich besser, was die Installation und auch den Betrieb erleichtert.
Haben Sie die Verbindung vom WLAN-Repeater zum WLAN-Router eingerichtet, können Sie Ihre Endgeräte mit dem Repeater verbinden. Sie sollten sofort einen drastischen Anstieg der Verbindungsqualität und damit auch der Downloadrate bemerken. Möchten Sie unkompliziert Ihr WLAN schneller machen, gibt es kaum eine simplere Möglichkeit.
Die teurere Lösung: Powerline-Adapter
In einigen Fällen ist ein WLAN-Repeater beinahe nutzlos. Ist die Entfernung vom WLAN-Router zum Repeater einfach zu weit (wie es in größeren Häusern oder auch Büros der Fall sein kann), bekommt das Gerät auch kein nutzbares Signal mehr – und was nicht da ist, kann nicht verstärkt werden.
Powerline-Adapter sind dann eine bessere, kabelgestützte Alternative. Damit können Sie Ihr WLAN schneller machen und setzen auf das hauseigene Stromnetz. Kaufen Sie sich ein Paar dieser Adapter (achten Sie darauf, dass es WLAN-fähige Modelle sind!) und gehen Sie anschließend wie folgt vor:
1. Platzieren Sie einen Powerline-Adapter in der Nähe des WLAN-Routers. Stecken Sie ihn dort in eine Steckdose und verbinden Sie den Adapter mit dem WLAN-Router über ein Netzwerkkabel.
2. Stecken Sie den zweiten Powerline-Adapter in eine Steckdose in demjenigen Raum, in dem Sie sich einen besseren WLAN-Empfang wünschen. Die beste Lösung wäre die Installation direkt in der Nähe der Geräte, die Sie mit schnellerem WLAN versorgen möchten (wie vielleicht einen Desktop-PC oder einen Fernseher).
3. Richten Sie die Powerline-Adapter der Anleitung entsprechend ein – fertig!
Sie können jetzt Ihre Geräte mit dem zweiten Powerline-Adapter verbinden. Dieser baut ein WLAN-Netzwerk in dem ausgewählten Raum (und darüber hinaus) auf und überträgt die empfangenen Daten über das Stromkabel in der Wand zum ersten Powerline-Adapter. Der wiederum steht in Verbindung mit dem WLAN-Router.
Natürlich ist dies nur eine indirekte Methode, mit der Sie Ihr WLAN schneller machen. Die eigentliche Signalstärke vom Router bleibt unangetastet. Sie dürfen daher nicht erwarten, dass ein Powerline-Adapter Ihre Probleme vollständig löst. Sind Sie zu weit vom Router und Powerline-Adapter entfernt, werden Sie nach wie vor eher langsames WLAN nutzen.
Fazit
Es gibt zahlreiche Varianten, mit denen Sie Ihr WLAN schneller machen können. Ein Tipp: Rennen Sie nicht gegen eine Wand und beharren Sie nur auf einer einzigen Methode in diesem Ratgeber. Probieren Sie zuerst alle kostenlosen Tipps aus und denken Sie dann über die Anschaffung neuer Hardware nach. Sofern möglich, probieren Sie Ihre bestehenden Geräte vielleicht bei einem Freund aus. So vermeiden Sie hohe Kosten und treffen garantiert die richtige Kaufentscheidung.
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